Sandige Probleme an der Ostküste Mallorcas

Immer wieder kommt es vor, dass aufgrund von Stürmen und Starkregen so viel Sand von den Stränden verschwindet, dass diese wieder künstlich aufgeschüttet werden müssen. Vor allem die Ostküste Mallorcas ist stark von Sanderosionen betroffen und die Strände müssen alle paar Jahre „repariert“ werden. Aber woher kommt der nötige Sand? Manchmal ist es möglich, zusätzlichen Sand direkt vom Meeresgrund herauf zu befördern, aber meistens stammt der Sand von anderen Inseln oder aus Steinbrüchen. Das kostet allerdings sehr viel Geld, das im wahrsten Sinne des Wortes wieder vom Meer weggespült wird. Seit einigen Jahren gibt es jedoch sanftere und nachhaltigere Methoden, indem man mit verschiedenen Mitteln versucht, die Erosion zu verringern. Dazu gehört es, den Strand als fragiles Gesamtkonzept zu sehen, denn dieser besteht nicht nur aus dem feinsandigen Streifen, auf dem die Sonnenanbeter ihre Handtücher ausbreiten, sondern auch aus den Dünen dahinter und aus dem Meeresgrund, der mit Seegras bewachsen ist. Sind alle drei Elemente intakt und nicht durch Verbauung gestört, regeneriert sich der Strand selbst. Auch durch die Errichtung künstlicher Wellenbrecher und Schutzbarrieren kann das Verschwinden des Strandes verhindert werden.

Mit der Natur arbeiten

Zu den wenigen Stränden, die aufgrund ihrer naturbelassenen Umgebung nie aufgeschüttet werden müssen, gehören der Naturstrand Es Trenc im Süden Mallorcas und der Playa de Muro bei Alcùdia. Dass diese Sandaufschüttungen auch manchmal ins Auge gehen können, hat die Aufschüttung des Strandes Platja d’en Repic in Port de Sóller gezeigt, denn die 1600 Tonnen Sand, die mühsam von Albacete bei Valenzia herangeschafft wurden, verschwanden wenige Wochen später wieder im Meer. Übrig blieb nur eine gelbliche Färbung der Bucht. Sehr oft müssen die Strände im Urlaubsort Cala Ratjada aufgefüllt werden, denn durch die nordöstliche Lage ist das Gebiet häufig Strömungen und Unwettern ausgeliefert. Lange Zeit wurde der Sand vor der Küste von Banyalbufar für die nordöstlichen Strände verwendet, aber seit einigen Jahren dient ein nahegelegener Steinbruch als Lieferant. Wissenschaftler und Meeresforscher beraten die Verantwortlichen in den betroffenen Urlaubsorten nun darüber, wie sie der Erosion noch entgegenwirken können, wie zum Beispiel mit der Umleitung des Regenwassers und mit einer fachgerechten Reinigung.